INFINITY - Ernährungssicherung in Schwellenländern

Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, insbesondere der Zugang zu Grundnahrungsmitteln, bleibt in vielen Schwellenländern ein großes Problem. So ist beispielsweise der afrikanische Inselstaat Mauritius, trotz aller Initiativen verschiedener Regierungen, nach wie vor zu mehr als 70 % von importierten Lebensmitteln abhängig. Diese Abhängigkeit hat im Zuge der COVID-19-Pandemie zu erheblichen Einbrüchen in der Lebensmittelversorgung geführt und Schwachstellen in der gesamten Lieferkette offengelegt. Weltweit stehen viele Schwellenländer vor ähnlichen Herausforderungen bei der Ernährungssicherung. Das CROSS-Institut der HNU konnte nun gemeinsam mit der University of Mauritius (UOM) ein DAAD- und BMBF-Projekt einwerben, um zu erforschen, wie diese Herausforderungen durch digitale Technologien adressiert werden können. Dazu werden Einsatzmöglichkeiten, aber auch bestehende Barrieren, im Kontext verschiedener digitaler Technologien untersucht. Zentrale Schwerpunkte sind dabei:
- Digitale Plattformen: Wie relevante Daten zur Ernährungssicherung aufbereitet und auf digitalen Plattformen verfügbar gemacht werden können.
- Künstliche Intelligenz: Wie künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um zukünftige Bedarfswerte in der Lebensmittelversorgung vorherzusagen.
- Blockchain: Wie Blockchain-Technologien für mehr Transparenz in der Lebensmittel-Lieferkette sorgen können.
- Entrepreneurship: Wie bestehende Barrieren für die Technologienutzung bei zentralen Stakeholdern wie bspw. Agro-Entrepreneurs umgangen werden können.
Diese und weitere Fragen werden von der HNU in enger Zusammenarbeit mit der UOM erforscht. Darüber hinaus werden die gesammelten Erkenntnisse des Forschungsprojekts im Rahmen eines neuen Masterstudiengangs "Intelligentes Informationsmanagement" an der UOM ausgearbeitet und gelehrt, um langfristig neue Technologieexpertise in der Lebensmittelindustrie aufzubauen.