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HNU mit sechs Pa­pern auf der ISPIM-Con­nects-Kon­fe­renz in Athen ver­tre­ten

08.12.2022, For­schung :

Sechs Beiträge präsentierten das Institut für Entrepreneurship (IfE) und das Institut für Digitale Transformation (IDT) der Hochschule Neu-Ulm (HNU) vom 28. bis 30. November auf der diesjährigen ISPIM-Connects-Konferenz in Athen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „The Role of Innovation: Past, Present, Future“.

200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 30 Länder waren in der griechischen Hauptstadt zusammengekommen, um mehr als 120 Präsentationen im Bereich  Innovationsmangement aus Industrie und Forschung zu diskutieren.

Vielfältige Perspektiven auf Innovation: die Beiträge der HNU-Forschenden 

Zu Beginn der Konferenz leitete HNU-Professor Dr. Daniel Schallmo die Hot Topic Discussion unter der Fragestellung „Connecting Digitalisation and Sustainability - what are perspectives, examples and possibilities?“, an der sich internationale Forschende rege beteiligten. Zudem präsentierte Schallmo das gemeinsam mit Christopher Williams verfasste Paper „Teaching Holistic Digitalisation in Higher Education: Integrated Didactic Concept“, das sich mit der Lehre ganzheitlicher Digitalisierung beschäftigt. 

Mehr über "Teaching Holistic Digitalisation in Higher Education: Integrated Didactic Concept":
Eine ganzheitliche Betrachtung der Digitalisierung ist heute in den meisten Bereichen der Gesellschaft und somit auch im Hochschulbereich von Bedeutung. Ganzheitliche Digitalisierung besteht aus digitaler Strategie, digitaler Transformation, digitaler Umsetzung und digitaler Reife. Im Hinblick auf die künftigen Fähigkeiten der Studierenden sind Kompetenzen wie der Umgang mit komplexen Herausforderungen, kritisches Denken und Problemlösung, Kreativität, Kommunikation und Zusammenarbeit von wesentlicher Bedeutung. Darüber hinaus sind die praktischen Fähigkeiten der Studierenden für Unternehmen zunehmend relevant. In diesem Beitrag wird ein integriertes didaktisches Konzept vorgestellt, das auf Action Learning basiert und mehrere Schritte umfasst. Unsere Forschung basiert auf unserer früheren Arbeit zur ganzheitlichen Digitalisierung. Wir stellen auch ein Beispiel für ein Modul mit einer theoretischen Grundlage, einem Beispiel, der Aufgabe und den durch die Anwendung generierten Ergebnissen vor. Der Beitrag skizziert eine geeignete Forschungsmethodik, um dieses Forschungsfeld voranzubringen. Die Erkenntnisse sind für Dozenten und Ausbilder relevant. Damit wird eine bestehende Forschungslücke in Bezug auf die Anwendung der ganzheitlichen Digitalisierung in der Hochschulbildung geschlossen.

Prof. Dr. Anastasios Sepetis, Assistant Professor an der University of West Attica, stellte das Paper “Sustainable Finance and the Digital Transformation in the Healthcare system” vor, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Schallmo verfasst hat. Im Themenbereich nachhaltige Finanzwirtschaft widmete sich der Beitrag möglichen Maßnahmen und Strategien für die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssektors an.

Mehr über "Sustainable Finance and the Digital Transformation in the Healthcare System":
Die derzeitige globale Finanzkrise, die COVID-19-Pandemie, die zunehmenden sozioökonomischen Ungleichheiten und die negativen Folgen der Treibhausgasemissionen, die den Klimawandel verursachen, sind zu Themen von wachsender Bedeutung geworden. Unternehmen auf der ganzen Welt haben auf diese neuen Herausforderungen der nachhaltigen Finanzwirtschaft reagiert, indem sie Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) und die digitale Transformation in ihre innovativen Geschäftsstrategien integriert haben. Der Gesundheitssektor macht einen großen Teil der Weltwirtschaft aus (etwa 10 % der globalen Wirtschaftsleistung) und beschäftigt eine große Anzahl von Arbeitnehmern. Daher ist es zwingend erforderlich, angesichts erheblicher Herausforderungen und Risiken effizient, effektiv, widerstandsfähig und nachhaltig zu sein und gleichzeitig den Nutzern des Gesundheitswesens mit begrenzten staatlichen Mitteln Ziele der nachhaltigen Entwicklung und der digitalen Transformation zu bieten. In diesem Beitrag untersuchen wir die Rolle, die Bedeutung und die Korrelation von ESG-Faktoren und der digitalen Transformation für die nachhaltige Finanzierung von Gesundheitssystemen und stellen eine Reihe von vorgeschlagenen Maßnahmen und Strategien für die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssektors vor.

Auch die Präsentation von Tal Berman basierte auf einem gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Schallmo verfassten Paper: “Digital Transformation of Business Models: The Case of Israeli HealthTech” skizziert Lösungen für die israelische HealthTech-Start-up-Branche.

Mehr über "Digital Transformation of Business Models: The Case of Israeli HealthTech":
Die außergewöhnlichen Entwicklungen im Bereich der digitalen Technologien haben einige der alten Theorien überholt; daher besteht die Notwendigkeit, die digitale Transformation durch eine ganzheitliche Linse und innerhalb verschiedener Branchen und Länder zu untersuchen. Daher haben wir den Fall der digitalen Transformation von Geschäftsmodellen vorgestellt, wie er in der israelischen Gesundheitsbranche Gestalt annimmt. Wir führten 10 halbstrukturierte Experteninterviews durch und ergänzten diese mit digitalen Archivdaten zur Triangulation. Externe (z. B. Arbeitskräftemangel) und interne (z. B. geringe digitale Fähigkeiten) Herausforderungen haben die Notwendigkeit einer digitalen Transformation von Geschäftsmodellen im Gesundheitswesen deutlich gemacht. Daher stellen wir diese Herausforderungen und die potenzielle Wertschöpfung in der Branche vor. Wir zeigen auch, wie israelische HealthTech-Start-ups die Herausforderungen lösen und dabei Werte schaffen. Auf diese Weise leisten wir einen Beitrag zur Literatur über Geschäftsmodellinnovation und digitale Transformation. Speziell für das Gesundheitswesen zeigen wir, wie eine wertorientierte Gesundheitsversorgung in der Praxis stattfindet.

Vanessa Miller präsentierte das Paper “Identifying Roles in Innovative Teams: Validating the Archetypical Personality Test“, das sie mit Prof. Dr. Jens Pätzmann, Vered Holzmann und Prof. Dr. Daniel Schallmo verfasst hat. Ihr Beitrag beschäftigt sich mit dem Potenzial von archetypischen Persönlichkeitstests für innovative Teams.

Mehr über "Identifying Roles in Innovative Teams: Validating the Archetypical Personality Test":
Damit Innovation gedeihen kann, müssen unterschiedliche Persönlichkeiten effektiv in Teams zusammenarbeiten. Persönlichkeitstests sind eine beliebte Methode, um das gegenseitige Verständnis in der Teamarbeit zu verbessern. Die Jungsche Archetypenlehre ermöglicht es Teammitgliedern, unbewusst angenommene soziale Rollen aufzudecken. Dieser Beitrag schlägt einen archetypischen Persönlichkeitstest als Instrument zur Aufdeckung archetypischer Rollen in innovativen Teams vor. Es wird ein quantitativer Ansatz verwendet, um die inhaltliche Gültigkeit der Testitems zu bestätigen. Eine Umfrage mit n1 = 88 und n2 = 100 deutschsprachigen Teilnehmern wurde im Januar und Februar 2021 durchgeführt. Dabei wurde die Übereinstimmung zwischen den Testaufgaben und den Archetypen mit den entsprechenden Motiven überprüft. Bei der ersten Befragung wurden vier der ursprünglichen Aussagen nicht bestätigt. Diese ursprünglichen Aussagen wurden neu formuliert und in einer zweiten und dritten Befragung bestätigt. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist somit ein archetypischer Persönlichkeitstest, dessen Inhaltsvalidität für alle 84 Aussagen bestätigt wurde und der für den Einsatz in innovativen Teams geeignet ist.

Um einen integrativen Ansatz für die Erforschung von Start-up-Ökosystemen geht es in dem gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Schallmo verfassten Paper “Startup Ecosystems: An Approach for Analysis and Success Factors”, das Verena Mattes und Sarah Leible präsentierten.

Mehr über "Startup Ecosystems: An Approach for Analysis and Success Factors":
Start-up-Ökosysteme werden derzeit in der Forschung nur unzureichend erforscht. Um diese Lücke zu schließen, werden in diesem Beitrag Start-up-Ökosysteme analysiert und ihre Komponenten anhand von Erfolgsfaktoren für Start-ups bestimmt. Methodisch wird ein explorativer Ansatz gewählt, dessen Ergebnis ein morphologischer Kasten ist. Der morphologische Kasten wird mit zwei verschiedenen Methoden gefüllt: Literaturrecherche und Experteninterviews in Form von halbstrukturierten Interviews. Anschließend werden die Ergebnisse der verschiedenen Methoden in einem Ansatz integriert, der Theorie und Praxis miteinander verbindet. Im Ergebnis bildet dieser morphologische Kasten die für ein Start-up-Ökosystem wichtigen Erfolgsfaktoren ab. Dies kann eine geeignete Grundlage für weitere Forschungen im Bereich der Gründungsökosysteme sein.

Stephanie Jordan und Prof. Dr. Alexander Kracklauer stellten ihr gemeinsam mit Noemi Funke und Prof. Dr. Daniel Schallmo verfasstes Paper “Impact of Sustainable Claims on the Decision to Purchase Cosmetic-Products” vor, das die Relevanz von Nachhaltigkeitsattributen in der Kosmetikindustrie untersucht.

Mehr über "Mehr über "Impact of Sustainable Claims on the Decision to Purchase Cosmetic-Products":
Nachhaltigkeit wird in der Kosmetikindustrie als Innovationstreiber angesehen (Seo und Scammon, 2017, S. 358). Die spezifischen Merkmale und Marketingslogans, die die Kaufentscheidungen für Kosmetikprodukte beeinflussen, sind jedoch noch unbekannt. In diesem Beitrag wird eine experimentelle Studie am Beispiel von feuchten Nagellackentfernerpads vorgestellt. Untersucht wird der Einfluss von Nachhaltigkeitsaussagen wie "100% Bio-Baumwollpad", "mikroplastikfrei", "vegan" und " Behälter teilweise aus recycelten Materialien" auf die Kaufentscheidung im Vergleich zu wichtigen Produktaspekten wie Behältergröße und Duft. Die wahlbasierte Conjoint-Analyse zielt darauf ab, die Relevanz von Nachhaltigkeitsattributen für Kosmetika zu ermitteln. Diese Studie bestätigt die Hypothese früherer Studien, dass Verbraucher den Nachhaltigkeitsmerkmalen eine hohe Priorität einräumen und bereit sind, bei gleichem Preis auf nachhaltigere Produkte umzusteigen. Eine neue Erkenntnis aus der aktuellen Studie ist, dass die Angabe "frei von Mikroplastik" am meisten zur Kaufwahrscheinlichkeit der Verbraucher beiträgt. Dieses Ergebnis könnte für das künftige Produktmanagement und die Kundenkommunikation genutzt werden, um neue Kaufanreize zu schaffen.

Über die ISPIM:

ISPIM, die Internationale Gesellschaft für professionelles Innovationsmanagement (International Society for Professional Innovation Management) besteht aus Mitgliedern aus Forschung, Industrie, Beratung und dem öffentlichen Sektor, die alle eine Leidenschaft für Innovationsmanagement teilen. Sie treibt die Frage an, wie man aus Ideen erfolgreich neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen schafft, um wirtschaftliches Wachstum und Wohlbefinden zu fördern. ISPIM wurde 1983 in Norwegen gegründet und ist das älteste, größte und aktivste internationale Innovationsnetzwerk.