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Di­gi­ta­le Leh­re: Fort­bil­den für mehr Frei­räu­me im Leh­ren und Ler­nen

07.09.2022, Dia­lo­ge :

Digitale Lehre gewinnt zunehmend an Bedeutung – und wird dabei häufig als Gegensatz zur Präsenzlehre gehandelt. Diesen vermeintlichen Widerspruch löst das Zentrum für Digitale Lehre (ZDL) der Hochschule Neu-Ulm (HNU) auf. Das ZDL-Team denkt beide Sphären zusammen und befähigt Lehrende, den Wandel mit den entsprechenden Kompetenzen in digitaler Didaktik mitzugestalten. Denn: Digitale Tools und Methoden schaffen wertvolle Freiräume, von denen die Lehr- und Lernkultur an der HNU profitieren kann.

 

 

Di­gi­ta­le Leh­re – was ist das über­haupt? 

Ob Online-Vorlesung, Take-Home-Exam oder Zoom-Vortrag: Auch aus der Hochschullehre ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. Digitale Lehre bietet großes Potenzial für innovatives Lehren und Lernen – und nicht zuletzt vermittelt sie den Studierenden auch die notwendigen Kompetenzen für den Einstieg in die digitale Arbeitswelt. Der Wissenschaftsrat belegt es (öffnet neues Fenster): Digitalisierung sorgt für einen Qualitätssprung in Lehre und Studium und eine bessere Lehr-, Lern- und Studienkultur. An der HNU werden digitale Tools und Formate in der Lehre entsprechend gefördert, um eine feste Basis für gelingende Online-Lehre zu schaffen. Doch digitale Lehre ist kein Selbstläufer: Sie bedarf fundierter Kompetenzen seitens der Lehrenden und einer stetigen Weiterentwicklung. Für dieses Know-how sorgt das Zentrum für Digitale Lehre (ZDL), das den Lehrenden an der HNU ein umfassendes Service- und Fortbildungsangebot zur Begleitung und Unterstützung an die Seite stellt.  

Di­gi­ta­le Leh­re ... 

... bezeichnet die Integration von digitalen Tools und Methoden in Lehr-/Lernsettings. Dabei wird grundsätzlich in drei Szenarien unterschieden: Blended Learning versteht sich als eine Kombination aus Online- und Präsenzphasen. Unter der Anreicherung einer Lehrveranstaltung wird die Begleitung durch digitale Elemente gefasst; und Online-Lehre findet (nahezu) ausschließlich digital statt.

Digitale Elemente sind schon lange ein integraler Bestandteil des Lehrens und Lernens – der Mehrwert entsteht im ausgewogenen Methodenmix.

Tobias Ademmer, Leiter des ZDL 

Das Zen­trum für Di­gi­ta­le Leh­re ... 

... – kurz: ZDL (öffnet neues Fenster) – ist eine Serviceeinrichtung der HNU, in der Lehrende bei der Konzeption und Realisierung ihrer E-Learning- und Blended-Learning-Vorhaben beraten, unterstützt und begleitet werden. Das ZDL-Team um  Leiter Tobias Ademmer (öffnet neues Fenster) beantwortet alle Fragen rund um digitale Lehr- und Lernformate sowie digitales Prüfen an der Hochschule.

Ein All­round-Ser­vice für Leh­ren­de

Das Portfolio der Mitarbeitenden am ZDL ist lang: Sie beraten beim Einsatz von E-Learning-Methoden, konzipieren und realisieren gemeinsam mit den Lehrenden digital gestützte Lehrveranstaltungsformate, bieten eine entsprechende Qualifizierung in Form von Fortbildungen und Coachings, pflegen das zentrale Informationsangebot – die „Infothek Digitale Lehre (öffnet neues Fenster)" –, moderieren Netzwerkveranstaltungen und Austauschformate wie das E-Learning-Café, administrieren und supporten Plattformen und Tools der digitalen Lehre und vertreten die HNU in regionalen und überregionalen Arbeitsgruppen und Netzwerken im Bereich der digitalen Lehre. Dabei sind digitale Tools und Methoden nicht erst seit Corona ein festes Element der Lehre an der HNU: Seit 2008 ist Moodle die HNU-weite Lernplattform, bereits 2012 wurden erste Video-Vorlesungen und Blended-Learning-Formate eingesetzt, und mit der Gründung des Zentrums für Digitalisierung 2018 wurde der Grundstein für eine strategische Verankerung der Digitalisierung in Studium und Lehre gelegt.

Ana­log vs. di­gi­tal? Bei­des!

Als Orte der Begegnung, der Partizipation und Kooperation setzen Hochschulen auf Präsenz im Lehren und Lernen – das steht allerdings mitnichten in einem Widerspruch zur digitalen Lehre. Diese ist nämlich weder Ersatz noch Kopie der analogen Lehre, sondern eine eigenständige, erfolgsversprechende Form des Lehrens und Lernens. „Digitale Elemente sind im Grunde schon seit vielen Jahren ein integraler Bestandteil des Lehrens und Lernens – der Mehrwert entsteht im ausgewogenen Methodenmix“, erklärt ZDL-Leiter Tobias Ademmer. Er und seine Mitarbeitenden begreifen analog und digital in diesem Kontext als komplementäre Sphären, nicht als Gegensätze. Demnach steht digitale Lehre nicht in Konkurrenz zur Präsenzlehre, sondern bereichert diese. „Digitale Tools und Formate erweitern unseren didaktischen Werkzeugkasten“, sagt Tobias Ademmer. „Sie bieten einen erweiterten Schatz an Möglichkeiten, um individuelle Lehrziele noch besser erreichen zu können“.

Mehr im di­dak­ti­schen Werk­zeug­kas­ten

Einen umfassenden Zugang zu diesem didaktischen Werkzeugkasten bieten die Angebote des ZDL. Die Bandbreite des Einsatzes digitaler Tools reicht von einer Ergänzung der Präsenzlehre über Blended-Learning-Formate bis hin zu vollständig virtuellen Angeboten. Für alle Bedarfe hat das ZDL die passende Unterstützung in petto. Das Team berät zu neuen Lehr- und Lernkonzepten und unterstützt bei der Einführung neuer Methoden und Tools – und das individuell. „Es gibt keine One-size-fits-all-Lösung“, betont Tobias Ademmer. „Die digitalen Tools und Formate müssen zu den individuellen Zielen und Rahmenbedingungen der Lehrenden passen“. Ziel des ZDL ist es, größtmögliche Lehrvielfalt zu ermöglichen und digitale Tools und Formate ziel- und bedarfsorientiert einzusetzen – und dabei nebenbei auch Experimentierfreude zu erzeugen und Kreativität freizusetzen.

In­fo-Vi­deo: Das Fort­bil­dungs­an­ge­bot des ZDL

ZDL-Leiter Tobias Ademmer und ZDL-Mitarbeiter Martin Schwabegger-Schäufele erklären kurz und bündig alles Wissenswerte über das Fortbildungsangebot des ZDL

Klei­ne Schrit­te statt gro­ßer Wurf

Schon kleine Schritte können hier Großes bewirken: Wichtig sei es, auf Bestehendem aufzubauen und das Konzept dann fortlaufend weiterzuentwickeln, erläutert Tobias Ademmer. Hierbei bietet es sich etwa an, einzelne Elemente aus einem vorhandenen Kurs herauszugreifen, neu umzusetzen und anschließend zu evaluieren. Gemeinsam mit dem ZDL können Lehrende ein passendes Konzept erarbeiten und schrittweise implementierten – von einer einzelnen Lernaktivität wie beispielsweise einem Quiz bis hin zu einer ganzen Lehrveranstaltung wird jeder kleine und große Baustein durch das ZDL-Team begleitet, auch über mehrere Semester hinweg. Zusätzlich zur Beratung durch die E-Learning-Experten können qualifizierte e-Scouts in Anspruch genommen werden – studentische Mitarbeitende, die punktuell bei der Umsetzung von digitalen Methoden in der Lehre unterstützen. Außerdem setzt das ZDL auf Synergien: Unter dem Stichwort „shared content“ versucht es, die Potenziale kollektiver Lernaktivitäten für mehrere Lehrende zu fördern. 

Im­pul­se für den Ein­satz di­gi­ta­ler Tools

Die ZDL-Fortbildungen setzen Impulse für den Einsatz digitaler Elemente: „Wir zeigen den Teilnehmenden, welcher Mehrwert durch digitale Tools und Formate entsteht und welche Einsatzmöglichkeiten es gibt“, erläutert ZDL-Mitarbeiter Martin Schwabegger-Schäufele. Lehrende können didaktische Konzepte kennenlernen und für die eigenen Lehrveranstaltungen adaptieren sowie die Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools für unterschiedliche Szenarien kennenlernen und diese angeleitet anwenden. In Formaten wie dem E-Learning-Café werden Good-Practice-Beispiele für digitale Lehre und digitales Prüfen an der HNU vorgestellt; hier können Lehrende in den direkten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen treten. 
Die Themenvielfalt ist groß: Von einer Einführung in die Lernumgebung Moodle über Videos in der Lehre bis hin zum digitalen Prüfen in Präsenz deckt das Angebot mannigfaltige Bedarfe der Lehrenden ab. So breitgefächert wie die Einsatzmöglichkeiten digitaler Elemente sind auch die angebotenen Fortbildungsformate: Diese reichen von Präsenzveranstaltungen vor Ort über Onlineformate per Zoom bis hin zu hybriden oder Blended-Learning-Fortbildungen.

Durch­star­ten mit neu­en Skills

Nach dem Besuch einer ZDL-Fortbildung sind Lehrende umfassend gerüstet für die digitale Lehre: Sie können Arbeitsabläufe von der Skriptbereitstellung über Lernerfolgskontrollen bis hin zu Abgaben vereinfachen und ihre Kommunikationskanäle zu den Studierenden erweitern – etwa über Gruppennachrichten und zentrale Informationsbereitstellung. Auch in Sachen Zusammenarbeit innerhalb einer Lehrveranstaltung werden den Lehrenden hilfreiche digitale Tools nahegebracht, wie Martin Schwabegger-Schäufele erklärt: „Hier führen wir beispielsweise in die Online-Zusammenarbeit zur Ideenfindung ein oder zeigen auf, wie sich Gruppenarbeitsprozessen durch digitale Whiteboards unterstützen lassen“. Breakout-Sessions und Liveabfragen steigern die Interaktion, auch in Präsenzveranstaltungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, wie sich Lerneinheiten zeitlich und örtlich flexibel bereitstellen lassen und selbstgesteuertes Lernen unterstützt werden kann. Sie werden darauf vorbereitet, die Studierenden dazu zu motivieren, den eigenen Lernstand im Blick zu erhalten, und die Transparenz ihrer Lehrveranstaltungen in puncto Organisation, Lernziele, Lerninhalte und Prüfungsmodalitäten zu erhöhen. 

Jetzt an­mel­den

(öffnet neues Fenster)

Alle HNU-Lehrenden, die ihre eigene Lehre und die Lehr- und Lehrkultur an der HNU um digitale Tools und Methoden bereichern wollen, können sich ab sofort für das Fortbildungsangebot des ZDL anmelden. Die aktuellen Kurse und alle Anmeldemodalitäten finden sich auf der HNU-Website.

Für alle Anliegen rund um das Thema digitale Lehre steht das ZDL-Team unter elearning@hnu.de jederzeit gerne zur Verfügung.