Nach­hal­tig­keit

Die Hochschule Neu-Ulm führt zwei Mal im Semester Fairtrade-Veranstaltungen durch. Dies sind unter anderem Blindverkostungen mit Fairtrade Kaffee und Informationsstände rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Nach­hal­tig­keits­ta­ge

Nachhaltigkeitstage 2019

Tau­schen statt Weg­wer­fen - Klei­der­tausch­bör­se an der HNU

Junge Studierende bei der Kleidertauschbörse an der HNU
Hosen, Jacken, T-Shirts, Röcke und vieles mehr - bei der Kleidertauschbörse war für jeden was dabei

Bereits ein Jahr zuvor, am 16. Mai 2018 fand die erste Kleidertauschbörse an der Hochschule Neu-Ulm statt. Aufgrund der zahlreichen Teilnehmer und des positiven Feedbacks, startete move knapp ein Jahr später vom 23. bis 25. April die zweite Runde. 
Das Konzept ist simpel: Wieder konnten Kleidungsstücke zwei Tage lang abgegeben werden. Anschließend sortierten die Studierenden von move die Stücke nach Größe und Art der Kleidung. Am 25. April fand sich im Foyer der Hochschule ein großer Tisch, an dem die Kleidungsstücke ausgelegt waren. Hosen, Jacken, T-Shirts, Röcke und vieles mehr – zahlreiche Kleidungsstücke wurden abgegeben und warteten nun auf einen neuen Besitzer. Wieder fanden sich viele Interessierte ein, die begeistert ihre Kleidung tauschten und sich über die neuen Stücke im Schrank freuten. Kleidungsstücke, die am Schluss keinen neuen Besitzer gefunden haben, wurden von move an die Diakonie in Blaubeuren gespendet. 

move möchte mit dieser Aktion ein Zeichen gegen die Wegwerf-Gesellschaft und „Fast-Fashion“-Industrie setzen. Kleidung wird im Zeitalter der schnellen Mode häufig billig gekauft, kurz oder gar nicht getragen und dann wieder entsorgt. 5,2 Milliarden Kleidungsstücke hingen im Jahr 2015 in deutschen Kleiderschränken. 40 Prozent davon werden nur selten oder nie getragen. Weitere 60 Kleidungsstücke kommen durchschnittlich jedes Jahr dazu. (Quelle: Greenpeace e.V.) Ein Kleidertausch bietet somit die Möglichkeit für eine nachhaltige Abwechslung in der Garderobe zu sorgen.

Nachhaltigkeitstage 2018

Klei­der­tausch statt Shop­pin­g­rausch - Nach­hal­tig­keits­ta­ge an der HNU 2018

Das MOVE Team im Einsatz an der HNU Kleiderbörse
Das MOVE Team im Einsatz an der HNU Kleiderbörse

Bericht über die 1. Kleidertauschbörse an der HNU vom 16.05.2018

Faire Lebensmittel halten immer mehr Einzug in deutsche Haushalte. Doch kaum einer macht sich Gedanken über faire Kleidung. Dabei sprechen die Zahlen für sich: 168 Millionen Kinder unter 17 Jahren müssen arbeiten, 73 Millionen von ihnen sind dabei jünger als 11 Jahre (Quelle: Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen). Ein Großteil davon arbeitet in der Kleidungsindustrie, damit Konsumenten in Westeuropa T-Shirts für 2,50 € oder Schuhe für nicht einmal 10 € erwerben können. 

Die Studierenden von move haben sich gefragt, was gegen den Konsumwahn unternommen werden kann, denn jeder hat Kleidung im Kleiderschrank, die nicht mehr getragen wird. Warum sollte man diese nicht einfach mit anderen tauschen statt sie wegzuwerfen und neue zu kaufen?

Die Idee der ersten Kleidertauschbörse der HNU war geboren und stellte für das move-Team eine gute Möglichkeit dar, auf die Missstände in der Kleidungsindustrie aufmerksam zu machen und ein Umdenken in Richtung nachhaltigem Konsum anzuregen. Denn neben Kinderarbeit werden insbesondere bei günstiger Massenware oftmals enorme Mengen an Wasser und Chemikalien in der Produktion verwendet. Darunter leidet nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Umwelt, in welche die Schadstoffe oftmals ungefiltert eingeleitet werden.        

Die HNU Kleiderbörse schafft mit ihrem Angebot eine Möglichkeit, den eigenen Geldbeutel zu schonen und gleichzeitig Gutes zu tun, denn neue Kleider kosten Geld und zu viele Kleider im Schrank kosten Platz. Der Kleidertausch ist eine tolle Möglichkeit, ohne Konsumeinschränkung zu sparen und trotzdem für Abwechslung in der Garderobe zu sorgen.

Nach einer zweitägigen Sammelaktion von Kleidung wurde diese am Veranstaltungstag der Größe entsprechend sortiert und allen interessierten Studierenden zur Mitnahme und zum Tausch angeboten. Das Interesse war von Anfang an groß und viele Kleidungsstücke fanden schnell neue Besitzerinnen und Besitzer. Nur wenige Teile fanden keinen neuen Liebhaber und wurden von move für die Diakonie in Blaubeuren gespendet.

An dieser Stelle möchten wir uns vom move-Team nochmals für die großartige Resonanz, die vielen Kleiderspenden und die durchweg positive Rückmeldung bedanken! 

Nachhaltigkeitstage 2017

Nach­hal­tig­keit er­le­ben

Veränderungen beginnen im Kleinen: move schärft das Bewusstsein zum Thema Nachhaltigkeit

E-Mobil vor dem Eingang der HNU
Vom 15.-18. Mai 2017 machte die studentische Initiative MOVE Nachhaltigkeit zum Thema. Neben einer ganztägigen Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit fanden spannende Aktionen im Foyer der HNU statt.

Bericht zu den Programmpunkten
Das studentische Team move der HNU führte vom 15. bis 18. Mai 2017 die Nachhaltigkeitstage am Campus im Wiley durch. An den vier Tagen wurden durch die beteiligten Studierenden die Themen Elektromobilität, Nachhaltigkeit im Alltag, Plastikfrei Leben sowie das Thema Energieverbrauch durch verschiedene Aktionen im Foyer für Studierende, MitarbeiterInnen und ProfessorInnen erlebbar. Ziel von move war es, das Thema Nachhaltigkeit nicht nur von verschiedenen Seiten zu beleuchten und dessen Wichtigkeit hervorzuheben, sondern vor allem ein erfahrbares Erlebnis zu schaffen, welches auch nach den Aktionstagen in Erinnerung bleiben sollte. 

Das Programm im Überblick

Montag, 15.5.2017 | 13.00-18.00 UHR | ELEKTROMOBILITÄT: An diesem Tag dreht sich alles um das Thema Elektromobilität. Anhand eines selbstgebauten Elektroautos erhaltet ihr anschauliche Einblicke in die neue Art des Fahrens.

Dienstag, 16.5.2017 | 11.30-14.30 UHR | NACHHALTIGKEIT IM ALLTAG: Jeder von uns kann mit kleinen Schritten anfangen und seinen Beitrag dazu leisten. move zeigt praktische Tipps, die euch helfen, nachhaltiger zu leben.

Mittwoch, 17.5.2017 | 11.30-14.30 UHR | ENERGIECHALLENGE: Welchen enormen Kraftaufwand es benötigt, um ein kleines bisschen Energie zu erzeugen, wird anhand der Energiechallenge deutlich. Mithilfe eines Spinning Rads könnt ihr testen, wie viel Energie ihr mit eurer eigenen Muskelkraft erzeugen könnt.

Donnerstag, 18.5.2017 | 13.00-13.45 UHR | PLASTIKFREI LEBEN: Wie ihr euer Leben Stück für Stück vom Plastik befreit, zeigt die Bloggerin Charlotte Schüler aus München. Bei ihrem Besuch verrät sie ihre Tipps und Tricks für ein plastikfreies Leben. Ihr Vortrag findet im Hörsaal B statt.

Jeep mit Verbrennungsmotor, der zu einem umweltfreundlichen Elektroauto umgebaut wurde

Elektromobilität selbstgemacht – vom Verbrennungsmotor zum E-Jeep 
Die Nachhaltigkeitswoche startete mit der Ausstellung eines Elektrojeeps, welcher im Rahmen von Lehrveranstaltungen in den vergangenen Semestern von Prof. Manfred Plechaty mit einer Gruppe Studierender von einem herkömmlichen Jeep mit Verbrennungsmotor zu einem umweltfreundlichen Elektroauto umgebaut wurde. Prof. Plechaty begleitete die Ausstellung und erklärte Interessierten den Umbau sowie die technischen Details des Geländewagens. Auch die HNU bietet eine nachhaltige Alternative in Sachen Fortbewegung an: Die Mitfahrzentrale „flinc“ hat eine exklusive Gruppe für Studierende und Beschäftigte der HNU. Der Weg dorthin ist ganz einfach. Im HNU-Intranet können sich Studierende und Beschäftigte mit ihrer HNU-Mailadresse registrieren und im Anschluss daran Fahrten anbieten oder suchen. So lassen sich nicht nur lange Autofahrten geselliger gestalten und neue Menschen kennen lernen, auch Kosten und Emissionen können reduziert werden. 

Faire Produkte für ein faires Miteinander – Auf dem Weg zu Fairtrade University 
Der zweite Tag stand unter dem Motto „Nachhaltigkeit im Alltag“. Ihr Wissen zum Thema Mülltrennung konnten Mitarbeiter / -innen und Studierende bei einem „Müll-Trenn-Spiel“ testen. Auf einem Tisch wurden diverse Abfallprodukte platziert, die in vier verschiedene Mülleimer mit den Bezeichnungen ALTPAPIER, BIOTONNE, RESTMÜLL und GELBER SACK sortiert werden sollten. Schnell stellte sich heraus, dass die wenigsten Teilnehmer alle Produkte richtig zuordnen konnten und viele auf Hilfestellungen zurückgreifen mussten. Neben Übersichten – welche Abfallprodukte in welche Mülltonne gehören – wurden im Rahmen der Anstehenden Zertifizierung als Fairtrade University in einer Ausstellung mit dem Titel „Faire Produkte für ein faires Miteinander“ verschiedene FairTrade Siegel und Logos sowie deren Bedeutung vorgestellt. Die begleitende Dauerausstellung ergänzte das Thema durch leicht umsetzbare Energiespartipps für den alltäglichen WG-Wahnsinn in Küche, Bad oder WG-Zimmer.

Das move-Team bei den Nachhaltigskeitstagen

Plastik und seine Relevanz für die Umwelt 
Unter dem Thema „Plastikfrei Leben“ wurden am dritten Tag der Nachhaltigkeitswoche zwei Aktionen veranstaltet. Während der Mittagspause wurden in der Mensa der HNU Kurzfilme zum Thema Meeresverschmutzung gezeigt, welche auf die Folgen von weggeworfenen Verpackungsmaterialien aufmerksam machen sollten und die Auswirkungen auf die Natur visuell darstellten. Darüber hinaus fand in einem Hörsaal ein Gastvortrag von der Bloggerin Charlotte Schüler zum Thema „Plastikfrei Leben“ statt. In ihrem Vortrag erzählte sie von ihrem Weg zum plastikfreien Leben, gab interessante Einblicke in ihren plastikfreien Alltag sowie einfache Tipps zur Umsetzung.

Mit Muskelkraft Strom erzeugen

Mit dem Spinning-Rad einen Toaster betreiben 
Der letzte Tag der Nachhaltigkeitswoche verband Sport mit Nachhaltigkeit. Angelehnt an die Idee der #Toasterchallenge (mit einem Fahrrad soll ein Toaster dauerhaft betrieben werden) konnten Studierende auf einem von der Hammer Sport AG zu Verfügung gestellten Spinning-Rad ausprobieren, durch die eigene Muskelkraft so viel Energie wie möglich umzusetzen. Hierzu traten die Teilnehmer zunächst mit voller Kraft in die Pedale, während das Spinning-Rad die Energie direkt in Watt umrechnete. Anschließend wurde der Wert mit dem tatsächlichen Energieaufwand von Haushaltsgeräten verglichen. Erstaunlicherweise konnten die meisten nur eine Glühbirne (50W) oder Lampe (200W) zum Leuchten bringen, denn Kaffeemaschine (900W), Toaster (700W) und weitere Gegenstände benötigen weit mehr Energie. move konnte die Studierenden somit selbst erleben lassen, wie viel Kraft es kostet, Energie zu erzeugen, wodurch sich bei den Teilnehmern ein bewussterer Umgang mit Energie im Alltag entwickeln kann. 
Durch die verschiedenen Aktionen konnte move zeigen, wie jeder bereits mit kleinen Schritten einen Beitrag für eine nachhaltigere Welt leistet kann. Das Team möchte sich zudem nochmal bei allen Teilnehmern bedanken und hofft, dass neben Spaß auch einige Interessierte zum Nachdenken angeregt werden konnten.

Nachhaltigkeit ist auch Teil von Lehrveranstaltungen an der HNU.

Fair­tra­de

Nachhaltigkeitsquiz auf der Jubiläumsfeier der Hochschule Neu-Ulm

Anlässlich des 150. Stadtjubiläums der Stadt Neu-Ulm und des 25. Jubiläums der Hochschule Neu-Ulm öffneten am Freitag, 17.05.2019 Unternehmen der Region und die Hochschule Neu-Ulm ihre Türen und Tore zur „Extraschicht“. Von 16 bis 22 Uhr hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich vor Ort über Labore, Studiengänge, Einrichtungen und Aktivitäten an der HNU zu informieren. Begleitet wurde dies durch ein buntes Rahmenprogramm. Für die jüngeren wurde hierbei eine Hochschul-Rallye veranstaltet, bei der an verschiedenen Stationen Lösungsbestandteile gesammelt werden konnten, welche einen Lösungssatz ergaben. Mit dabei war unter anderem ein Quiz zum Thema Nachhaltigkeit, in dessen Fokus auch das Thema Fairtrade und nachhaltiges Leben stand.

Nach­hal­tig­keits­quiz auf der Ju­bi­lä­ums­fei­er der Hoch­schu­le Neu-Ulm

Quizfragen und Infografiken rund um das Thema Nachhaltigkeit

Die Teilnehmer durften bei dem um die Wette quizzen, wie viel Prozent des Verkaufspreises beispielsweise an einen Kaffeepflücker gehen, welcher konventionellen Kaffee herstellt und wie es sich bei Fairtrade Kaffee verhält. Neben den Quizfragen konnten sich Interessierte auch noch durch Infografiken informieren, wie lange beispielsweise Lebensmittel nach dem offiziellen Mindesthaltbarkeitsdatum bei richtiger Lagerung genießbar sind oder wie viel Wasser für die Produktion von Fleisch, Kakao oder Kaffee notwendig ist. 

Besonders die älteren Quizteilnehmer:innen und ihre Eltern waren oftmals überrascht oder geschockt, welche enormen Mengen Wasser für die Produktion von bestimmten Lebensmitteln notwendig sind, wie groß die Müllinsel im Pazifik wirklich ist, wie lange weggeworfenes Plastik in der Natur braucht um abgebaut/zersetzt zu sein und wie wenig Geld ein Kaffeepflücker erhält, der konventionellen Kaffee abbaut. Gleichzeitig entstand jedoch auch oft die Erkenntnis, dass mit nur wenigen Schritten und kleinen Verhaltensveränderungen bereits sehr schnell jeder einzelne einen Beitrag dazu leisten kann, dass die Welt ein Stück weit fairer und nachhaltiger wird.

Fairtrade Kaffee überzeugt erneut mit gutem Geschmack

Hoch­schu­le Neu-Ulm und Land­kreis Neu-Ulm or­ga­ni­sie­ren Blind­ver­kos­tung und krö­nen Fair­tra­de Kaf­fee als Ge­win­ner

move-Mitarbeiterin Eva bei der Kaffee-Ausgabe

Bereits zum dritten Mal veranstaltete move eine Kaffee-Blindverkostung. Diesmal führte es das Team zu der Weihnachtsfeier des Landkreises Neu-Ulm. Florian Drollinger, Klimaschutzmanager des Landkreises, initiierte die gemeinsame Aktion. Er arbeitet unter anderem im Rahmen des Projekts „Gemeinsam Mobil“ (öffnet neues Fenster) mit der Hochschule Neu-Ulm zusammen und ist daher auch mit den Aktionen der studentischen Initiative vertraut. Durch den regelmäßigen Austausch zwischen der HNU und Herrn Drollinger entstand die Idee, gemeinsam Fairtrade Aktionen durchzuführen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Der Müllberg steigt und Deutschland sitzt oben drauf!

Regale des Klare Kante Unverpackt-Ladens in Weißenhorn
Der Klare Kante Unverpackt-Laden in Weißenhorn

Kaum eine andere Nation in der EU produziert so viel Verpackungsmüll wie Deutschland! Die vor kurzem vom Umweltbundesamt veröffentlichten Zahlen zeigen dies deutlich auf. Verantwortlich hierfür sind zu gleichen Teilen die Industrie und die Verbraucher. Das Umweltbundesamt sieht unter anderem folgende Gründe als Ursache: kleinere Portionen, Versandhandel sowie Essen und Trinken zum Mitnehmen. Da uns dieses Thema alle angeht, hat sich HNU move mit André Wieland, dem Eigentümer des Klare Kante Unverpackt-Ladens in Weißenhorn, unterhalten.

Interview mit André Wieland

Wie kam es dazu, dass Sie einen Unverpackt-Laden in Weißenhorn eröffnet haben?
Ich habe privat schon immer Müll vermieden. Bei einem Urlaub in Kroatien war es entsetzlich, wie viel Müll von Italien aus an die kroatische Küste angeschwemmt worden war. Der ganze Strand war voll und das die ganze Woche lang. Deshalb wollte ich meine Bemühungen zur privaten Müllvermeidung verschärfen, indem ich beispielsweise in einem Unverpackt-Laden einkaufe. Als ich keinen dieser Läden in der Nähe finden konnte, war die Idee geboren. Zunächst wollte ich per crowd funding herausfinden, ob hier überhaupt Interesse besteht. Das crowd funding hat zwar nicht funktioniert, auch da die Menschen das Prinzip dahinter nicht verstanden haben, jedoch habe ich darüber hinaus sehr viel positives Feedback erhalten und viele Menschen wollten mich unabhängig vom crowd funding unterstützen. So ist das Projekt immer weiter fortgeschritten. Ich hatte Lieferanten, einen Laden und vieles mehr und irgendwann war ich an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab.

Ihr Laden besteht jetzt seit ca. einem halben Jahr. Wie wird er angenommen?
Für ein so kleines Nest, 14.000 Leute mit Umkreis, ist die Resonanz wirklich gut. Ich habe viele Stammkunden, auch da das Einkaufen bei mir etwas Planung mit sich bringt. Es kommen sogar viele Kunden von weiter weg, die dann einen Großeinkauf erledigen.

Wie kommen die Lebensmittel zu Ihnen in den Laden?
Wenn ich die Lebensmittel, kaufe kommt alles, was möglich ist, in Kraftpapier verpackt an. Meine Lieferanten suche ich nach diesem Kriterium aus. Das geht aber leider nicht bei allen Produkten . Zum Beispiel muss Salz in eine große 25 kg Plastiktüte verpackt werden, die dann aber für 600 Leute reicht. Das ist ein guter Kompromiss. Ich achte immer darauf in großen Mengen einzukaufen. Unsere lokalen Lieferanten, wie unser Kaffeeröster, liefern die Lebensmittel auch in großen Mehrwegdosen, die sie dann wieder mitnehmen. Unser Nudelmacher liefert seine Nudeln in den Getreidesäcken, in denen er sein Getreide bekommt.

Wie hygienisch ist das dann?
Die Produkte haben nie Kontakt nach außen. Bei mir werden die Produkte direkt in die großen Dosen (30 l) eingefüllt und luftdicht verschlossen.

Wo kommen Ihre Produkte her?
Vieles beziehen wir regional, aber auch von Bio-Großhändlern. Es gibt natürlich auch viele Hygienevorschriften, die man beachten muss. Fast alle Produkte sind Bio. Eine Ausnahme stellt auch hier das Salz dar, denn es gibt keine Bio-Felder auf der Welt, die Salz produzieren. Außerdem ist die Kaffeerösterei aus kostentechnischen Gründen nicht Bio, da sie dafür zu klein ist.

Wie weiß der Kunde wie lang die Produkte haltbar sind?
Den Kunden suche ich das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Nachfrage gern aus meiner Liste heraus.

Wie viel eines Produktes muss ich mindestens kaufen?
Ab 2 Gramm kann man gern alle Produkte kaufen. Das ist gerade für Single Haushalte oder zum Probieren von Neuem ein großer Vorteil. Denn oft muss man dann gleich eine große Menge kaufen. Auch wenn man etwas nur einmal braucht steht die große Packung oft so lange herum bis man denkt, dass es nicht mehr gut ist und so wird das Lebensmittel fast unberührt weggeworfen. Gerade auch bei Gewürzen, die schnell ihr Aroma verlieren, wie zum Beispiel Lorbeerblättern, stellt das punktgenaue Abfüllen einen großen Vorteil dar. Auf der anderen Seite kommen auch viele Großfamilien, die sich ihr 5 Liter Nudelgefäß volllaufen lassen.

Wie funktioniert der Einkauf?
Generell darf man bei mir alles selbst machen. Man darf sich abfüllen was man möchte und wenn es dann zu viel war, fülle ich auch gern wieder etwas zurück. So kann man auch ein Gefühl für Masse entwickeln. Der Einkauf bei mir soll Spaß machen. Zuerst wird das Gefäß, sofern man eines mitgebracht hat, abgewogen und man schreibt selbst auf das Gefäß wie sein Leergewicht ist. Der Kunde kann jedoch auch Behälter bei mir kaufen. Dann kann man sich abfüllen was man möchte und zuletzt wiege ich das Gefäß ab und berechne den Preis.

Wo siehst du die Herausforderung als Betreiber eines plastikfreien Supermarkts?
Ich muss viel arbeiten für einen Einzelhandel. Man muss viel kontrollieren, fast jeden Tag die Schüttspender durchgehen, da es natürlich gerade bei Bio Produkten schon im Sack zu einem Schädlingsbefall kommen kann. Deshalb kontrolliere ich, dass alles sauber und gut verschlossen ist. Das alles ist für mich allerdings kein Nachteil. Ich wusste ja vorher, was auf mich zu kommt.

Und Vorteile, die wir noch nicht angesprochen haben?
Es gibt viele Alternativen zu bestehenden Sachen. Statt Alufolie Bienenwachstücher, statt flüssigem Shampoo festes Shampoo, statt herkömmliche waschbare Abschminkpads, statt normale Zahnbürsten Bambuszahnbürsten, statt der Zahnpastatube Zahnpastatabletten und vieles mehr von kleinen Unternehmen, die sich da wirklich Gedanken machen.

Ihr wollt mehr über den Plastikfreien Supermarkt Klare Kante in Weißenhorn wissen?
Für mehr Infos: www.facebook.com/regional.fair.plastikfrei

Du hast es in der Hand!

Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der HNU, schreibt momentan seine Bachelorarbeit und hat Anfang 2018 das Start-up Fairbrush gegründet. Inhaber Enrico Barardone ist 24 Jahre alt und möchte mit seinen Bambuszahnbürsten die Welt verändern. Seine Idee: Für jede verkaufte Fairbrush-Zahnbürste wird eine Fairbrush-Zahnbürste an bedürftige Kinder gespendet. Zusätzlich werden die Kinder mit Hilfe von Schulungen über die Bedeutung von Mundhygiene und Umweltschutz aufgeklärt. Wie er das alles mit seinem Studium unter einen Hut bringt, lest ihr in diesem Interview. Ein Gespräch über Motivation, Stolz und Nachhaltigkeit.

Interview mit Enrico Barardone

Du schreibst momentan deine Bachelorarbeit an der HNU. Über was für ein Thema schreibst du?
Meine Bachelorarbeit schreibe ich über mein Start-up Fairbrush, welches ich Anfang des Jahres gegründet habe. Es geht darum, wie man ein Geschäftsmodell zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell transferiert und somit alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Das heißt, dass man nicht nur auf ökonomische Themen achtet, sondern auch auf soziale und ökologische.

Welche langfristigen Ziele verfolgst du mit deinem Start-up „Fairbrush“?
Das Geschäftsmodell ist bewusst auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit aufgebaut. Alleine in Deutschland werden jeden Tag über eine halbe Million Plastik-Zahnbürsten weggeworfen. Das sind täglich Unmengen an vermeidbarem Müll. Deswegen sind die Zahnbürsten von Fairbrush aus Bambus, anders als herkömmliche Zahnbürsten. Neben dem ökologischen Produkt an sich, verfolgen wir einen sozialen Ansatz: Für jede verkaufte Zahnbürste spendet Fairbrush eine Zahnbürste an Kinder der Dritten Welt. Zusätzlich werden die Kinder von uns über die Wichtigkeit von Mundhygiene und Umweltschutz aufgeklärt.

Was war deine Motivation für die Gründung von Fairbrush?
Der Hauptauslöser, war eine Strategievorlesung innerhalb des 6ten Semesters meines Studiums. In dieser Vorlesung wurde die Thematik Nachhaltigkeit behandelt. So stellte unser Professor auch mehrere nachhaltige Geschäftsmodelle vor. Da habe ich mir gedacht, warum gibt es denn nicht mehr solche Unternehmen, ist doch eigentlich voll genial. Ein Unternehmen, das Geld verdient, aber gleichzeitig einen Mehrwert für die komplette Gesellschaft schafft. Dann habe ich mir überlegt, was ich als Student machen kann und dann sind mir die Zahnbürsten eingefallen. Diese sind leicht, klein und nicht teuer. Ich habe mit verschiedenen Leuten über meine Idee geredet, die fanden die Idee super und dann habe ich mir überlegt, wie ich das mache.

Wie ging es dann weiter?
Nachdem ich die Idee hatte, war ich für ein Auslandssemester in Finnland. Glücklicherweise waren alle Fächer sehr hilfreich für die Gründung von Fairbrush. Beispielsweise hatte ich ein Fach, in dem um die Konzeption eines Onlineshops ging. Ich schlug meiner Gruppe vor, einen Online-shop für Fairbrush zu gestalten und sie waren einverstanden. In einem anderen Fach musste ich Pitches vorbereiten, in einem anderem hatte ich Projektmanagement und Budgetplanung. Alles Themen, die ich anschließend für mein Start-up anwenden konnte. Ja, so hat sich das ergeben (lacht).

Dein Know-how zur Unternehmensgründung hast du also im Studium gewonnen?
Ich hatte eine Vorlesung in Unternehmensführung an der HNU, die mir viel gebracht hat. Zusätzlich hatte ich ein paar Vorlesungen in Finnland. Aber ich glaube, Unternehmensführung lernt man nicht aus dem Buch. Am meisten habe ich gelernt, indem ich Sachen einfach gemacht habe und auf das, was passiert ist, reagiert habe.

Wie kamst du zu deinem Startkapital?
In Finnland habe ich an einem Wettbewerb teilgenommen. Das war eigentlich reiner Zufall. Ich habe für eine Vorlesung einen Pitch vorbereiten müssen. Zwei Wochen später habe ich dann eine E-Mail von der Hochschule über einen Wettbewerb bekommen, bei dem man seine Geschäftsidee vorstellen kann. Bei diesem Wettbewerb habe ich mich dann beworben und den ersten Preis gewonnen. Das Preisgeld habe ich in 1000 Zahnbürsten investiert. 500 davon habe ich gleich gespendet, die anderen 500 verkaufe ich aktuell.

Was war dein absolutes Highlight bis jetzt?
Also mein Highlight war auf jeden Fall die Spendentour mit zwei Freunden in Asien. Es war einfach unglaublich zu sehen, wie sich die Kinder über eine Zahnbürste gefreut haben. Sie haben sich über das Geschenk gefreut und darüber, dass wir da waren ihnen etwas beibrachten und uns für sie Zeit genommen haben. Daher ist es auch immer ein Highlight für mich, wenn eine neue Bestellung bei mir eingeht.

Wie bekommst du das alles mit dem Studium unter einen Hut? Zudem bist du Inhaber und der einzige Mitarbeiter von Fairbrush.
Also in der Vorbereitungsphase in Finnland habe ich sehr viel gemacht, aber dort hatte ich auch nicht viele Vorlesungen. Heute mit meinem Nebenjob ist es wirklich eng, weshalb ich gerade auch nicht viel Marketing betreibe. Aber sobald ich Semesterferien habe, möchte ich wieder mehr an Fairbrush arbeiten. Ich werde nach meiner Bachelorarbeit ganz normal Vollzeit bei einem Unternehmen arbeiten und Fairbrush nebenher betreiben. Dann mal schauen, was passiert. Eventuell möchte ich bald verschiedene Varianten der Fairbrush einführen, zum Beispiel verschiedene Farben.

Was wünscht du dir für die Zukunft?
Ich möchte von mir sagen können, dass ich etwas bewegt habe.

Deine Message an die HNU-Studenten?
Wenn ihr eine Start-up-Idee habt, dann tut es. Macht es einfach. Man lernt so viel dabei, und ihr habt nichts zu verlieren. Und macht euch bitte mehr Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit. Oft kann man auf kleine Dinge verzichten, zum Beispiel auf Flyer, die sowieso in die Mülltonne wandern. Wir sind die Generation, die etwas ändern muss und Nachhaltigkeit fängt bei einem Selbst an.

Ihr wollt mehr über die Fairbrush wissen?
Für mehr Infos: www.fairbrush.de (öffnet neues Fenster)

Hier den Artikel als PDF runterladen (öffnet neues Fenster)

Die HNU auf dem Weg zur Fairtrade-University

Nach­hal­ti­ge Kos­me­tik im Rah­men des Vor­stel­lungs­ta­ges der stu­den­ti­schen In­itia­ti­ven

Mitarbeiterinnen des move-Teams vor dem Infostand im Foyer der HNU
MOVE-Infostand im Foyer der HNU

Das studentische Team move der Hochschule Neu-Ulm organisierte für den Infomarkt der studentischen Initiativen am 21. März eine Aktion rund um das Thema nachhaltige und faire Kosmetik. Um neben den Informationen über Zertifikate, Inhaltsstoffe und Tierversuche eine Selbsterfahrung zu ermöglichen, konnten Produktproben von Dr. Hauschka verteilt werden. Die nachhaltig produzierten Masken, Hand- und Körpercremes stießen bei den Studierenden auf großes Interesse.

Nachhaltige und faire Kosmetik
Wer sich in deutschen Drogeriemärkten umsieht, wird es bemerkt haben: Kosmetik mit fair produzierten und nachhaltigen Inhaltsstoffen, die ohne Tierversuche hergestellt wird, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Motive um auf sogenannte „grüne“ Kosmetik umzusteigen, können ganz unterschiedlich sein. Ein Beweggrund kann die Vermeidung von Verpackungsmüll sein, ein anderer die faire Produktion der Inhaltsstoffe oder die Vermeidung von Tierversuchen.

Täglich produzieren die Menschen weltweit große Mengen Müll, wovon ein nicht unbeträchtlicher Anteil auf Verpackungsmaterialien entfällt. Diese schwer abbaubaren Substanzen (Kunststoffe, Alufolie, beschichtete Papiere u. A.) werden oftmals unbedacht weggeworfen und gelangen insbesondere in Ländern, in denen keine bzw. eine unzureichende Müllentsorgung vorhanden ist, direkt in Meere und Ozeane, in denen sie sich zu schwimmenden Plastikmüllinseln formieren. Über die Nahrungskette gelangen die Materialien in den Organismus von Mensch und Tier. Ein Verzicht auf Verpackungsmaterial liegt deshalb nahe. Wer Verpackungsmüll vermeiden möchte, kann sich in spezialisierten Geschäften, zum Beispiel Original Unverpackt oder Lush, umschauen. Hier werden unverpackte Pflegeprodukte, wie Haarwaschseife und Körperbutter, angeboten. Ein kleiner Schritt mit Wirkung ist der Umstieg auf große Verpackungseinheiten bei häufig benutzen Lieblingsprodukten. So lässt sich ganz einfach der Plastikverbrauch verringern. Experimentierfreudige können auch selbst Shampoo herstellen, beispielsweise aus Roggenmehl.

Es gibt viele gute Gründe, um auf fair produzierte Inhaltsstoffe zu achten. Die Produzenten bekommen dadurch eine leistungsgerechte Bezahlung und beziehen ein stabileres Einkommen. Alle Erzeuger erhalten eine Fairtrade-Prämie, die in langfristige und gemeinnützige Projekte, wie zum Beispiel Bildung, investiert werden kann. Mit dem Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit kann Kindern der Schulbesuch und Frauen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Zudem profitieren die Arbeitskräfte von deutlich besseren Standards in Sachen Gesundheitsschutz. Der Kauf von Fairtrade-Produkten ist deshalb keine einmalige Spende, sondern leistet einen nachhaltigen Anteil zur Verbesserung der Lebensbedingungen. Zudem ist die Produktivität von Fairtrade-Kleinbauern meist höher und es entstehen weniger Reste und Ausschussprodukte.

Da „Naturkosmetik“ kein geschützter Begriff ist, kann man als Konsument leicht die Orientierung verlieren. Um Studierende auf ihrer Suche nach fairer Kosmetik zu unterstützen, konnte move darüber aufklären, welche Siegel und Zertifikate welche Bedeutung haben und auf was Studierende beim Kauf von Kosmetik achten sollten.

Wer einen besonderen Wert auf Produkte legt, welche nicht an Tieren getestet wurden oder tierische Inhaltsstoffe beinhalten, der sollte beim Kauf auf das Zertifikat „VeganBlume“ achten. Das Zertifikat garantiert den Konsumenten, dass die damit ausgezeichneten Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe und tierversuchsfrei sind. Das von der Vegan Society England vergebene Siegel kennzeichnet nicht nur Kosmetikprodukte, sondern auch vegane Lebensmittel.

Um das Fairtrade Logo verwenden zu dürfen, muss eine bestimmten Menge an Fairtrade-zertifizierten Rohstoffen enthalten sein. Bei „leave-on“ Produkten (z. B. Cremes und Make-up) müssen dies mindestens 5 Prozent der Inhaltsstoffe sein. Bei „wash-off“ Produkten (z. B. Duschgel und Shampoo) mindestens 2 Prozent. Die Berechnung erfolgt bei beiden Produktformen jeweils auf Grundlage aller Inhaltsstoffe inklusive Wasser.

Das move-Team bedankt sich herzlich bei denn`s Biomarkt Neu-Ulm, der 150 Kosmetikproben von Dr. Hauschka zur Verfügung stellte.

Ein Blick über den „Kaffeetassenrand“ hinaus

Die HNU im Rah­men der Be­wer­bung als Fair­tra­de Uni­ver­si­ty of Ap­p­lied Sci­en­ces zu Gast auf dem Neu-Ul­mer Weih­nachts­markt mit Fair­tra­de-Kaf­fee

Mitarbeiterin bei der Kaffee-Blindverkostung auf dem Neu-Ulmer Weihnachtsmarkt
Kaffee-Blindverkostung auf dem Neu-Ulmer Weihnachtsmarkt 2017

Nachdem das Team move – bestehend aus engagierten Studierenden der Hochschule Neu-Ulm (HNU) – im März 2017 im Foyer der Hochschule eine Kaffeeblindverkostung durchgeführt hat, sollten im Rahmen des Weihnachtsmarktes in Neu-Ulm auch die BürgerInnen der Stadt darüber entscheiden dürfen, was besser schmeckt: fair gehandelter Kaffee oder konventioneller Markenkaffee? Hierzu wurde zusammen mit der Stadt Neu-Ulm eine Kaffeeblindverkostung auf dem Neu-Ulmer Weihnachtsmarkt durchgeführt.

Kaffeeblindverkostung auf dem Neu-Ulmer Weihnachtsmarkt

move unterstützt mit dieser Aktion die HNU damit auf dem Weg die Zertifizierung „Fairtrade University“ zu erhalten. Bei der Verkostung wurden vier verschiedene Kaffeesorten zum Probieren angeboten. Neben der Kaffeeblindverkostung wurden am Stand zudem über die Organisation Transfair sowie über das Fairtrade-Siegel informiert, während parallel dazu die Stadt Neu-Ulm auf dem Rathausplatz offiziell als Fairtrade-Town ernannt wurde. Durch die Präsenz auf dem Weihnachtsmarkt sollte nicht nur das Bewusstsein für Fairtrade und fair gehandelte Produkte unter den Besuchern und Besucherinnen des Weihnachtsmarktes geweckt werden, sondern auch gezeigt werden, das fairer Kaffee richtig gut schmeckt.

Zur Verkostung wurden vier unterschiedliche Kaffees angeboten: zwei konventionelle Kaffee-Marken aus dem Supermarkt, eine Kaffeesorte basierte auf biologischem Anbau und eine fair produziert und vertriebene Kaffeesorte. Die Probanden durften am Weihnachtsmarktstand der Stadt Neu-Ulm jeden Kaffee probieren, wussten dabei jedoch nicht, welcher Kaffee ein fair gehandelter ist und welcher nicht.

Zur Bewertung des Geschmacks wurden den Probanden grüne und rote Chips zur Verfügung gestellt. Mit einem grünen Chip konnte Zustimmung und mit einem roten Chip Ablehnung ausgedrückt werden. Nach einer dreistündigen Testphase war die Stunde der Wahrheit gekommen. Die Ergebnisse sprachen für sich: Der faire Kaffee schnitt mit Abstand am besten ab, gefolgt vom Kaffee aus biologischem Anbau. Die konventionellen Kaffees belegten lediglich Platz drei und vier. Die Verkostung zeigt: Fairer Kaffee trifft also nicht nur den Geschmack der Studierenden der Hochschule Neu-Ulm, sondern auch den der Bürgerschaft.

Schokoladen-Tasting für Akkreditierung zur Fairtrade-University

move-Infostand bei den Nachhaltigkeitstagen zum Thema "fairer Kakaohandel"
move bei den Nachhaltigkeitstagen zum Thema "fairer Kakaohandel"

Die Initiative move, bestehend aus Studierenden der Hochschule Neu-Ulm (HNU), organisierte eine Veranstaltung zum Thema fairen Kakaohandel. Nach der Kaffeeblindverkostung im März und dem Aktionstag „Nachhaltigkeit im Alltag“ im Rahmen der Nachhaltigkeitstage ist das Schokoladen-Tasting die dritte Veranstaltung in diesem Jahr, die der HNU zur Akkreditierung als Fairtrade-University verhelfen soll. Ziel des Schoko-Tasting war es, das Bewusstsein für Fairtrade, fairen Handel und eine faire Bezahlung der Produzenten bei den Studierenden zu wecken.

Schoko-Tasting an der HNU
Verschiedene Sorten fairer Schokolade und Kakao, gesponsert von der Fairhandelsorganisation El Puente, wurden den Studierenden zum Testen angeboten. Die Rückmeldungen der Studierenden zeigen, dass allein geschmacklich ein enormer Unterschied zwischen Fairtrade-Schokoladen und nicht Fairtrade produzierte Schokoladen besteht. Fair gehandelte Schokoladen schmecken nicht nur besser, sondern sind zudem nicht teurer als handelsübliche Markenschokoladen. Das Projekt der studentischen Initiative move wurde mit Informationsplakaten zum fairen Kakaoanbau begleitet. Rebekka Kesberg, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Ulmer Weltladens, informierte die Studierenden mit einem „Weltspiel“ über die Verteilung des Wohlstands auf der Welt und darüber, welche Konsequenzen dies für den Kakaoanbau und die Kakaobauern hat. Kakao produzierende Länder sind im seltensten Fall die Länder, welche auch die Erträge verbuchen. Rebekka Kesberg erklärte den Studierenden, dass durch Fairhandelsorganisationen genau hier angesetzt wird: Durch eine faire Kakaoproduktion ist es möglich, die Gewinne der Kakaobauern vor Ort von vier Prozent bei konventionellem Anbau auf 40 Prozent anzuheben. Fairtrade kann somit dafür sorgen, dass die Gewinne dort ankommen, wo die Arbeit erbracht wird.

move dankt El Puente wie auch Rebekka Kesberg und dem Weltladen Ulm für ihre Unterstützung.

Hochschule Neu-Ulm auf dem Weg zur Fairtrade University

Blind­ver­kos­tung an der HNU zeigt: Fair ge­han­del­ter Kaf­fee schmeckt bes­ser als Mar­ken­kaf­fee

Infostand zur Kaffeverköstigung an der HNU
Kaffeverköstigung an der HNU

Das studentische Team move der HNU führte Mitte März beim Vorstellungstag der studentischen Initiativen eine Kaffee-Blindverkostung durch, um herauszufinden, ob den HNUlern fair gehandelter Kaffee besser schmeckt als Markenkaffee. move unterstützt mit dieser Aktion die HNU damit auf dem Weg der Vorbereitung, die Zertifizierung „Fairtrade University“ zu erhalten. Begleitend zur Kaffee-Blindverkostung informierten die Studierenden zudem darüber, was es mit Fairtrade auf sich hat und was fairer Handel am Beispiel fair gehandelten Kaffees bedeutet.

Kaffeeblindverkostung beim Vorstellungstag der studentischen Initiativen an der HNU

An der Blindverkostung konnten alle Studierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HNU teilnehmen. Die Bewertung erfolgte nach der Probe von zwei fair gehandelten und zwei Markenkaffees durch grüne Chips („Kaffee schmeckt“) und rote Chips („Kaffee schmeckt nicht“), welche die Testerinnen und Tester nach der Verkostung des jeweiligen Kaffees in die entsprechenden Boxen werfen mussten. Während der Blindverkostung standen die Kaffeepackungen selbstverständlich nicht auf dem Tisch. 

Nach Ende der Bewertungsabgabe zählten die Studierenden die abgegebenen Chips und kürten den Sieger-Kaffee der Blindverkostung: Mit großem Abstand gewonnen hat ein fair gehandelter GEPA-Kaffee. Die Testergebnisse sind nicht nur für fair gehandelten Kaffee ein Ausrufezeichen. Der im Geschmack überzeugende GEPA-Kaffee stellt damit eine echte Alternative für Veranstaltungen der HNU dar. 


Links