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„24h für dei­ne Re­gi­on“: Ge­win­ner­team ent­wi­ckelt Idee zur Grün­flä­chen­ge­stal­tung in Bi­berach

06.05.2022, Trans­fer & Grün­dung :

Zwölf Studierende der Hochschulen Neu-Ulm und Ulm sowie der Universität Ulm haben vom 29. bis 30. April 2022 im Rahmen des Verbundprojekts StartupSÜD an praktischen Fragestellungen zum Thema Nachhaltigkeit gearbeitet. Die Städte Neu-Ulm, Ulm, Biberach und das Haus der Nachhaltigkeit e.V. hatten vier Challenges für die Veranstaltung eingereicht, die im Rahmen des Verbundprojekts StartupSÜD stattfand. Das Gewinnerteam erhielt 600 Euro.
 

Die teilnehmenden Studierenden bearbeiteten in vier Gruppen eine Fragestellung, bzw. sogenannte „Challenge“, die von den Partnern – den Städten Neu-Ulm, Ulm und Biberach sowie dem Haus der Nachhaltigkeit e.V. – eingereicht wurde. Die Themen lauteten:

  • Wie schaffen wir es, die Akzeptanz und Nutzung von steckfertigen Photovoltaik-Balkonmodulen bei Ulmer Bürger*innen zu erhöhen?
  • Mit welchen analogen oder digitalen Angeboten kann das Thema „fair handeln“ in Neu-Ulm gefördert werden?
  • Wie kann man Bürger*innen dafür begeistern, sich nachhaltig in die Gestaltung von Grünflächen einzubringen?
  • Wie schaffen wir es, mit Akteuren in der Region im Bereich Upcycling & Kreislaufwirtschaft ein Kooperationsnetzwerk aufzubauen?

Mit der Design-Thinking-Methode nachhaltige Ideen entwickeln

Mittels Design Thinking tüftelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einzelnen Problemen. Design Thinking ist eine Methode, mit der nutzerorientierte Lösungen anhand von strukturierten Prozessen entwickelt werden können. Zu Beginn definierten die Studierenden ihre Challenge bzw. das Problem, befragten typische Nutzerinnen und Nutzer, testeten bestehende Lösungen und bauten Fachwissen auf, um ein besseres Verständnis der Ausgangslage zu bekommen. Im nächsten Schritt schlüpften die Teilnehmenden selbst in die Rolle der Nutzerin/des Nutzers und visualisierten mit Hilfe von User Empathy Maps und User Journeys die Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle der potentiellen Nutzer:innen in Hinblick auf ein bestimmtes Produkt oder Service. Abschließend wendeten die Teams Kreativitätstechniken an, um Ideen zu gewinnen, die die zuvor identifizierten Bedürfnisse erfüllen sollten. Diese Ideen wurden dann in Form von Skizzen, Modellen, einer Story und einem Film prototypisch realisiert.

Betreut wurden die Teilnehmenden dabei von den StartupSÜD-Coaches Hannes Metzger, Dana Schultchen, Marcel Moser, Valerie Pabst, Antonia Hanesch, Carina Volk und Linda Mühlbach. Prof. Daniel Schallmo begleitete den inhaltlich-methodischen Part des Design Thinking-Prozesses.

Das Projekt schloss am Samstagmittag mit der Präsentation der Ergebnisse sowie der Prämierung des besten Teams ab. Alle Teams haben die Herausforderung erfolgreich gemeistert und kreative Ideen zu ihrer Fragestellung entwickelt.

Die Ergebnisse aus 24 Stunden und das Siegerteam

Die Preisgelder sponserten die Praxispartner der Städte Neu-Ulm, Ulm und Biberach. Für alle Teilnehmenden gab es zusätzlich einen Gutschein für einen Workshop mit dem Haus der Nachhaltigkeit e.V.

Gewonnen hat das Team rund um die Challenge zur Grünflächengestaltung der Stadt Biberach. Die Studierenden konnten die Jury von ihrer Idee überzeugen und erhielten 600 Euro Preisgeld. Als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung bei der nachhaltigen Pflege und Gestaltung von Grünflächen im öffentlichen Raum wurde ein Patenschaftskonzept mit einer interaktiven Grünflächenkarte vorgestellt.

Mit dem Slogan „Dein Balkon, dein Strom“ gestaltete das Team der Photovoltaik Challenge eine Werbekampagne zur Steigerung der Akzeptanz und Nutzung von steckfertigen Photovoltaik-Balkonmodulen für die Stadt Ulm. Das Team überzeugte besonders mit kreativem Social Media Content und dem bürgernahen Ansatz seiner Kampagne.

Für die Fair Trade Challenge der Stadt Neu-Ulm wurde der Prototyp für eine Plattform namens MIRI entwickelt, die mehr Sichtbarkeit und Transparenz für Fair-Trade-Produkte in der Region schaffen soll. Der Ansatz bietet dabei nicht nur einen Shop an, sondern auch die Möglichkeit für Bürger:innen, sich sozial im MIRI Verein zu engagieren.

Das Kreislaufwirtschafts-Team hat im Rahmen ihrer Challenge vom Haus der Nachhaltigkeit e.V. als Lösungsansatz für die Reparatur von Kleingeräten ein Online-Portal entwickelt. So können sich Nutzer:innen bereits vorab digital eine Ersteinschätzung über die Möglichkeit einer Reparatur einholen, Mietgeräte für die Dauer der Reparatur buchen sowie sich über Repair Communities austauschen.

24 Stunden sind vorbei, die Ideen und Erfahrungen bleiben

Durch die Kombination aus methodischer Ideenentwicklung und praxisnahen, reellen Challenges gepaart mit kreativer Energie der Studierenden konnten überzeugende Ergebnisse bei diesem Makeathon erzielt werden.

Eine Teilnehmerin beschreibt, wie sie sich persönlich weiterentwickelt hat: "Für mich war die Hauptmotivation, aus meiner Komfortzone heraus zu kommen, meine Ideen einzubringen und mich tatsächlich auch zu trauen, diese vorzustellen.“

Nathalie Musto, Jurymitglied und Mentorin der Stadt Biberach, freut sich über die Ergebnisse: "Ich hätte nie gedacht, dass man aus diesen Themen innerhalb von 24 Stunden Lösungsansätze findet, die zum einen nachhaltig sind, aber auch umsetzbar, finanzierbar und auf andere Städte übertragbar."

Das Feedback der Praxispartner war sehr positiv und es bestehen bereits Bestrebungen, die Ideen zusammen mit den Studierenden auch nach der Veranstaltung voranzutreiben.

„Die Studierenden haben sich schnell in die Methodik eingearbeitet und Rahmen der Anwendung sehr wertvolle Ergebnisse erzielt – ich bin jedes Mal begeistert, welche Dynamik in den Teams entsteht“, so Daniel Schallmo, der im Rahmen des Makeathons Elemente des eigens entwickelten Ansatzes eingesetzt hat.

Nach einem erfolgreichen Auftakt des neuen StartupSÜD Formats „24h für deine Region“ ist eine Fortsetzung im kommenden Jahr geplant. Das Fokusthema und die Praxispartner werden im Herbst 2022 bekanntgegeben.

Gruppenfoto der Teilnehmenden bei Challenge "24h für deine Region" (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Gruppenfoto der Teilnehmenden bei Challenge "24h für deine Region". Die Personen auf dem Foto tragen Maske.