Innerbetriebliche Mediation
Innerbetriebliche Mediation ist ein wertvoller Baustein für die betriebsinterne Konfliktlösung, denn zunehmend erfordern Konflikte in Unternehmen eine professionalisierte Bearbeitung. Ein optimiertes Konfliktmanagementsystem reduziert Unternehmenskosten und der verständnisbasierte Dialog gewinnt an Bedeutung.
Erlernen Sie die Fähigkeiten zur Ausübung der Tätigkeit eines Mediators, sowohl im eigenen Unternehmen, als auch als externer Dienstleister. Werden Sie mit erfolgreichem Abschluss des Kurses zum zertifizierten Mediator. Sie entwickeln zudem Ihre Führungspersönlichkeit und erlangen ein erhöhtes Maß an Selbstreflektion des eigenen Konfliktverhaltens.
Der Zertifikatskurs (bestehend aus Basismodul und Aufbaumodul) umfasst die in der Rechtsverordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren (ZMediatAusbV) gesetzlich vorgegebenen Inhalte und erfüllt daher alle theoretischen Voraussetzungen des zertifizierten Mediators.
Hinweis: Die theoretischen Voraussetzungen um als zertifizierter Mediator zu arbeiten sind nur erfüllt, wenn sowohl das Basismodul als auch das Aufbaumodul erfolgreich absolviert werden.
Zielgruppe
Die Teilnehmer:innen kommen erfahrungsgemäß aus dem juristischen, wirtschaftlichen, unternehmerischen, sozialen, beratenden, ärztlichen oder therapeutischen Bereich. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt dabei auch auf dem Austausch berufsspezifischer Erfahrungen und vorhandenen Wissens.
Der Zertifikatskurs wendet sich an Personen, die in ihrem Umfeld mit Konflikten konfrontiert sind und beinhaltet speziell auch Hinweise zum Aufbau eines innerbetrieblichen Konfliktmanagementsystems.
Teilnahmevoraussetzung
Voraussetzung für die Teilnahme an dem Zertifikatskurs ist eine mindestens zweijährige Berufserfahrung oder ein abgeschlossenes Hochschulstudium.
Inhalte
Modul I: Basismodul Grundlagen der innerbetrieblichen Konfliktlösung und Mediation
- Grundlagen der Mediationsverfahren
- Psychologische Grundlagen der Mediation
- Rechtliche Grundlagen der Mediation
- Prozessmodell der Mediation
Modul II: Aufbaumodul Innerbetriebliche Mediation
- Konfliktsysteme und Mediation in der Praxis
Der Zertifikatskurs umfasst die in der Rechtsverordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren (ZMediatAusbV) gesetzlich vorgegebenen Inhalte und erfüllt daher alle theoretischen Voraussetzungen des zertifizierten Mediators.
Hinweis: Die theoretischen Voraussetzungen um als zertifizierter Mediator zu arbeiten sind nur erfüllt, wenn sowohl Modul I, als auch Modul II erfolgreich absolviert werden.
Format und Didaktik
Der Zertifikatskurs kann berufsbegleitend absolviert werden. Die Veranstaltungen finden in dreitägigen Blockveranstaltungen in Präsenz oder online statt. Eine Veranstaltung umfasst maximal 8 Zeitstunden Unterricht pro Tag, bspw. 9:00-19:00 Uhr inklusive Pausen.
Abschluss
Bei erfolgreichem Abschluss eines Moduls, verleiht die Hochschule Neu-Ulm das Hochschulzertifikat Certificate of Advanced Studies (CAS).
Modul I: Basismodul mit 5 ECTS
Modul II: Aufbaumodul mit 5 ECTS
Ihre Kursleitung:
Bewerbungsportal
Bewerben Sie sich ab 02.05.2022 bis zum 31.08.2022. Während der Bewerbungsfrist gelangen Sie hier zum Bewerbungsportal (öffnet neues Fenster). Sollten Sie Fragen zur Bewerbung haben, können Sie uns gerne anrufen +49 (0) 731-9762-2525
Infomaterial
Veranstaltungen und Termine
Grundlagen der Mediationsverfahren
- Überblick über Verfahren und Prinzipien der Mediation
- Phasenmodell der Mediation
- Harvard-Modell des interessen- gerechten Verhandelns
- Kommunikations- und Arbeitstechniken des Mediators
- Anwendungsbereiche der Mediation
Format
- Präsenz
Psychologische Grundlagen der Mediation
- Vertieftes Verhandlungsmanagement und Verhandlungstechniken
- Konflikttheorie
- Abgrenzung von Mediation zu Therapie und streitigen Verfahren
- Grundzüge des Verfahrens der Cooperativen Praxis
Format:
- Präsenz
Rechtliche Grundlagen der Mediation
- Rolle des Rechts in der Mediation
- Rolle und Haltung des Mediators
- Kompetenz und Auswirkung der Persönlichkeit des Mediators, Inside-out
Format:
- Präsenz
Prozessmodell der Mediation
- Einzelheiten zum Phasenmodell der Mediation, insbesondere Klärung der widerstreitenden Interessen
- Arbeitstechniken des Mediators, insbesondere Looping, aktives Zuhören
- Mediationsmodelle wie z.B. Teammediation und Co-Mediation
Format
- Präsenz
Konfliktsysteme und Mediation in der Praxis
- Vertiefte Mediationstechniken in schwierigen Situationen, Machtungleichgewichte in der Mediation
- Einbeziehen von Anwälten und externen Experten in die Mediation
- Mediation in hocheskalierten Konflikten
- Marketing und Berufsfelder für Mediatoren
Format:
- Präsenz
- Blockveranstaltung, inklusive mündlicher Abschlussprüfung
Alle Vorteile des Zertifikatskurses Innerbetriebliche Mediation auf einen Blick
Interview mit der Kursleitung Jörg Malinowski
Jörg Malinowski ist Eingetragener Mediator (A) und Ausbilder für Mediation sowie Lehrbeauftragter der HNU. Als Kursleiter erläutert er die Vorteile des Zertifikatskurses:
Welche Vorteile bietet der Zertifikatskurs Innerbetriebliche Mediation aus Ihrer Sicht Herr Malinowski?
Jörg Malinowski: "Der Zertifikatskurs Innerbetriebliche Mediation bietet zwei wesentliche Vorteile:
- Der Kurs umfasst eine vollständige Mediationsausbildung nach den Regelungen der Ausbildungsverordnung zum Mediationsgesetz. Damit erfüllen die Teilnehmer:innen die theoretischen Voraussetzungen für den/die "zertifizierte(n) Mediator:in".
- Die Ausbildung befähigt die Teilnehmer:innen, in der Praxis als Mediator:in tätig zu sein. Die Module sind so aufgebaut, dass bereits während der Ausbildung mit Mediationsfällen begonnen werden kann. Zudem bietet die Weiterbildung ein Lehrniveau auf Hochschulstandard."
Wer sind die Dozierenden?
Jörg Malinowski: "Seit vielen Jahren bin ich als Lehrbeauftragter an der HNU im Bereich Recht und innerbetriebliche Konfliktlösung tätig. Einzelne Module der Weiterbildung werden zudem von Diplompsycholog:innen aus der Praxis geleitet, so dass die Qualifizierung einen stark interdisziplinären Charakter aufweist. Zudem sind alle Dozent:innen seit vielen Jahren als Mediatoren erfolgreich am Markt tätig."
Weshalb ist das Thema Innerbetriebliche Mediation für Berufstätige und Unternehmen gerade jetzt so wichtig?
Jörg Malinowski: "Konflikte in Unternehmen werden immer komplexer. Es herrscht in weiten Teilen ein gravierender Mangel an Fachkräften, so dass der "Austausch" von schwierigen Mitarbeiter:innen als Lösung oft ausscheidet. Anders ausgedrückt: Oft muss man mit dem Personal leben, das man hat. Konflikte kosten überdies Zeit und Geld. Neben den direkten Konfliktkosten für Rechtsstreite vor Gericht und Einigungsstellen werden die indirekten Konfliktkosten meistens übersehen. Es handelt sich um diejenigen Ressourcen, die Personalverantwortliche und Führungskräfte in die Beschäftigung mit dem Konflikt investieren müssen und die dem Unternehmen nicht mehr progressiv zur Verfügung stehen."
Wie läuft der Prozeß der innerbetrieblichen Mediation ab?
Jörg Malinowski: "Mittels der innerbetrieblichen Mediation können Konflikte bei den Ursachen aufgearbeitet werden. Im Mediationsprozess wird zunächst der Fall strukturiert und eine Arbeitsagenda entwickelt. Im Kern geht es dann um die Erforschung der jeweiligen Interessen der Beteiligten und die Schaffung eines fairen Ausgleiches. Grundlegender Maßstab sind dabei die individuellen Bedürfnisse und Motive der Beteiligten. Die Beschäftigung damit in einem offenen und gleichzeitig geschützten Raum führt zu einem Perspektivenwechsel der Konfliktparteien, der wiederum eine Verständigung ermöglicht. So können neue Potentiale und Lösungsräume gefunden werden. Mit Hilfe der Struktur der Mediation und der Leitung durch eine ausgebildete Mediator:in gelingt dieser Prozess schnell und effizient und spart dadurch Kosten. Die Erfolgsquote der Mediationen liegt weit über 70 %."
Für wen ist die Weiterbildung gedacht und was ist das Spannende daran?
Jörg Malinowski: "Die Weiterbildung hilft Personalreferent:innen und -leitungen sowie Führungskräften. In vielen Unternehmen gibt es bereits unternehmensinterne Mediationsstellen, die in Konfliktfällen als Ansprechpartner und Lotse fungieren. Rechtsanwält:innen ermöglicht die Ausbildung, den Kreis ihrer anwaltlichen Tätigkeiten zu erweitern und Mandant:innen neue Angebote der Streitbeilegung anzubieten. Eine abgeschlossene Mediationsausbildung kann allerdings in jedem Beruf von Nutzen sein. Selbst wenn die Teilnehmer:innen später nicht als Mediator:innen tätig werden wollen, können die Erfahrungen der Weiterbildung in Verhandlungen, Mitarbeitergesprächen und auch im Umfeld privater Konflikte bestens genutzt werden. Schließlich erfahren alle Teilnehmer:innen wichtige Erkenntnisse über das eigene Konfliktverhalten. Dies hilft, eigene Anteile an unternehmensinternen Konflikten zu realisieren und adäquat reagieren zu können. Jede Mediationsausbildung ist damit auch ein Stück individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Aus der Mediation fließt eine Haltung gegenüber Konflikten und deren Behandlung, die die Absolvent:innen sicherer und souveräner auftreten lässt. Dadurch erhöht sich gleichzeitig die eigene Zufriedenheit."
FAQ
An wen richtet sich der Kurs?
Die Teilnehmer:innen kommen erfahrungsgemäß aus dem juristischen, wirtschaftlichen, unternehmerischen, sozialen, beratenden, ärztlichen oder therapeutischen Bereich. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt dabei auch auf dem Austausch berufsspezifischer Erfahrungen und vorhandenen Wissens.
Der Zertifikatskurs wendet sich an Personen, die in ihrem Umfeld mit Konflikten konfrontiert sind und beinhaltet speziell auch Hinweise zum Aufbau eines innerbetrieblichen Konfliktmanagementsystems.
Worin liegt der Nutzen für die Teilnehmer?
Konflikte erfordern zunehmend eine professionalisierte Bearbeitung in Unternehmen. Der eklatante Fachkräftemangel im gesamten Gesundheitswesen zwingt dazu, Schwierigkeiten mit Mitarbeitern nicht nur disziplinarisch zu lösen, sondern auf einem verständnisbasierten Dialog.
Zunehmende Arbeitsverdichtung und Zeitknappheit erfordert eine frühzeitige, präventive und effiziente Bearbeitung von Konflikten. Ein professionelles Konfliktmanagementsystem reduziert enorm Konfliktkosten in Unternehmen. Die Ausbildung vermittelt Fähigkeiten zur Ausübung der Tätigkeit eines Mediators sowohl im eigenen Unternehmen als auch als externer Dienstleister.
Unabhängig vom späteren Tätigkeitsbereich führt die Ausbildung erfahrungsgemäß bei jedem Teilnehmer zusätzlich zu einem erhöhten Maß an Selbstreflektion des eigenen Konfliktverhaltens und damit zu einer nachhaltigen Veränderung.
Welche Inhalte werden vermittelt?
Der Zertifikatskurs umfasst die in der Rechtsverordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren (ZMediatAusbV) gesetzlich vorgegebenen Inhalte und erfüllt daher alle theoretischen Voraussetzungen des zertifizierten Mediators/der zertifizierten Mediatorin.
Hinweis: Die theoretischen Voraussetzung als zertifizierter Mediator zur arbeiten sind nur erfüllt, wenn sowohl Modul 1, als auch Modul 2 erfolgreich absolviert werden.
Modul I
• Grundlagen der Mediationsverfahren
• Prozessmodell der Mediation
• Psychologische Grundlagen der Mediation
• Rechtliche Grundlagen der Mediation
Modul II
• Konfliktsysteme und Mediation in der Praxis
Wie ist der zeitliche Ablauf des Kurses?
Der Zertifikatskurs kann berufsbegleitend absolviert werden. Die Veranstaltungen finden in dreitägigen Blockveranstaltungen in Präsenz oder online statt. Eine Veranstaltung umfasst maximal 8 Zeitstunden Unterricht pro Tag, bspw. 9:00-19:00 Uhr inklusive Pausen.
Mit welchem Abschluss ist der Kurs verbunden?
Bei erfolgreichem Abschluss verleiht die Hochschule Neu-Ulm das Hochschulzertifikat Certificate of Advanced Studies (CAS) im Umfang von 10 ECTS.
Wie viel kostet der Zertifikatskurs?
Basismodul: 2.400 Euro
Aufbaumodul: 1.500 Euro